Sonnenaufgang im Herzen: Sunlight Gospel Choir rockt das Goldene Lamm

Am Abend eines sonnigen Tages sitze ich mit etwa 500 weiteren Gästen im vollen Saal des Goldenen Lamms. Die gelbe Abendsonne schickt ihre letzten Strahlen durch das Fenster. Jemand zieht den Vorhang zu, denn wir warten auf den Sonnenaufgang. 

Und die Sonne im Herzen ging wirklich auf, als die Sänger mit Glanz und Gloria, Pardon, Glory Glory Halleluja durch den Saal zogen. Auf der Bühne angekommen erstrahlten ihre goldenen Outfits im Scheinwerferlicht und erhoben ein Halleljua (Raise a Hallelujah). Dies war der fulminante Auftakt für das erste Konzert seit über zwei Jahren und man sah den strahlenden Gesichtern der Sängerinnen und Sängern ihre Freude an; Freude übers Singen, Tanzen und natürlich über den Applaus. 

Neben fröhlichen Gospel-Hymnen - Brighter Day, Love Theory - bot der Chor Nachdenkliches, wie His Eye Is On The Sparrow, welches sie mit einem bewegenden persönlichen Zeugnis verbanden. Doch nicht nur der Gesang der Solisten war kraftvoll, wie etwa in God Provides, sondern in allem die Botschaft, die in Liedern und der kurzen Predigt aufschien: Gott versorgt. Dementsprechend ist Gospel keine Musik, die nur fröhliche Zeiten kennt, sondern alle Höhen und Tiefen des menschlichen Daseins. 

Mit diesen Höhen und Tiefen musste auch der Chor selbst zurechtkommen, denn pandemiebedingt war bis kurz vorm Konzert nicht ganz klar, wer wirklich auf der Bühne stehen kann; zudem musste der Pianist 24 Stunden vorher noch ersetzt werden. Wenn Eva-Karen Becker, die Chorleiterin, das nicht am Ende erwähnt hätte, wäre es wohl nur hartgesottenen Fans des Chores aufgefallen. Es war wie immer eines der schönsten "Rituale" um in die Osternacht hinein zu feiern, an deren Ende die Auferstehung Jesu das höchste christliche Fest markiert.

Philipp Decker



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