07.04.2022: Richtfest wird zum Stadtteilfest - hunderte Besucher feiern Musikschulneubau

Knapp ein Jahr nach der Grundsteinlegung für den Neubau der Musikschule Goldenes Lamm e.V. im Dresdner Stadtteil Pieschen waren jetzt die Bauarbeiter gemeinsam mit Prominenz aus Politik und Wirtschaft sowie Nachbarn und im Stadtteil Wohnende eingeladen, das Richtfest zu feiern. Nach dem offiziellen Teil mit dem Setzen der Richtkrone stellte sich Sachsens Staatsministerin für Kultur und Tourismus und Pieschener Wahlkreisabgeordnete Barbara Klepsch gemeinsam mit Hartmut Hühnerbein, Vorstandsvorsitzender der "Stiftung für christliche Wertebildung (Wertestarter)" aus Berlin und Haiger, an den Grill, um die aus dem ganzen Stadtteil strömenden Gäste zu bewirten.

"Ich freue mich, dass wir heute das Richtfest für den Neubau der Musikschule Goldenes Lamm feiern können. Schon jetzt ist erkennbar, dass dieses Gebäude zu einem Ort der kulturellen Bildung, des Lernens, der Begegnung und des Austausches wird. Dabei gehört das Musizieren zu den Grundpfeilern kultureller Bildung für Kinder und Jugendliche, aber auch für Erwachsene. Das Erlernen eines Instrumentes schult nicht nur musikalische Fähigkeiten; es stärkt das Selbstvertrauen der Schülerinnen und Schüler und trägt zur Persönlichkeitsbildung bei. Musizieren in der Gruppe vermittelt soziale Kompetenzen; es entsteht ein Gemeinschaftsgefühl, dass von Toleranz und Wertschätzung getragen wird", so Staatsministerin Klepsch in ihrer Rede. "Ich sehe die Musikschule vor allem als Lebensschule. Das Dach, das wir jetzt setzen, soll sich als schützend und bewahrend auch über die Zukunft der Schülerinnen und Schüler legen", so Hühnerbein. Auch für Dresdens Oberbürgermeister Dirk Hilbert, der aufgrund einer kurzfristig angesetzten Ukraine-Pressekonferenz nicht am Richtfest teilnehmen konnte, ist der private, fast ausschließlich durch Spenden finanzierte Neubau besonders: "Die Musikschule ist für mich ein wichtiges Stadtteilprojekt in Pieschen. Mein Dank gilt allen daran Beteiligten, es ist schön zu sehen, was hier aus der Zivilgesellschaft heraus auf die Beine gestellt wird und ich wünsche allen die notwendige Kraft für die nun folgenden weiteren Bauabschnitte."

Anfangs waren es gerade einmal 15 Schüler. Jetzt, dreizehn Jahre später, erhalten rund 1.100 Bürger aller Altersklassen und sozialer Herkunft in den Räumen der Freien evangelischen Gemeinde Dresden Einzel- und Gruppenunterricht. Als Jazzpianist und Komponist Daniel Scheufler dank großer Nachfrage damals den gemeinnützigen Verein "Musikschule Goldenes Lamm (MSGL)" als Arbeitsbereich der Gemeinde gegründet hat, hätte er nie mit so viel Zulauf gerechnet. Die private Musikschule bietet von Beginn an musikalische und tänzerische Bildung auch für diejenigen Menschen, die finanziell sonst keinen Zugang dazu hätten. Patenschaften, ein Spendentopf sowie eine Förderung des Freistaats Sachsen zur Deckung der Musikschul- Personalkosten von über 50 Lehrkräften tragen dazu bei, dass die Unterrichtsgebühren vergleichbar geringgehalten werden können. Aufgrund der großen Nachfrage und des starken Anwachsens der Schülerzahl hegte die Schule schon lange den Wunsch nach einem Neubau, der den Anforderungen und Bedürfnissen von zeitgemäßem Musik- und Tanzunterricht entspricht.

Die Kosten in Höhe von 3,6 Millionen Euro für den Neubau werden größtenteils durch bis jetzt eingegangene Spenden von zwei Dritteln der Gesamthöhe gedeckt. Die restliche Summe kommt teilweise über zinslose Darlehen von Stiftungen oder auch Privatpersonen sowie über weitere noch zu erwirtschaftende Spendenbeträge. Für den dann am Ende noch zu finanzierenden Betrag hat die Ostsächsische Sparkasse Dresden bereits ihre Zusage gegeben.

"Heute ist ein großartiger Tag, um dankbar auf die vollbrachte Arbeit zu schauen. Unser langjähriger Traum wurde in die Realität geholt, den man nun mit eigenen Füßen betreten kann. Dieser Traum hatte vor über acht Jahren mit den ersten Entwürfen als Luftschloss begonnen. Nur mit Hilfe zahlreicher Spender und privater Stiftungen ist es möglich, dass wir jetzt das Richtfest feiern können. Nach 11.200 Arbeitsstunden, 114 LKW-Ladungen Beton und 14.700 verbauten Ziegelsteinen dürfen wir heute die Fertigstellung der Hülle feiern. Mein Dank gilt allen am Bau Beteiligten, ganz besonders aber den Architekten von SHP, unserer Projektleiterin Doris Krian und stellvertretend für Generalunternehmer Otto Quast Geschäftsführer Reinhard Quast und Polier Falk Borgwardt sowie ihren ganzen Teams", so Schulleiter Scheufler abschließend.

© Fotos: Thaddäus Eckardt



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